Soziale Gerechtigkeit in Deutschland — Deutsche Bank kürzt Boni


Soziale Gerechtigkeit in Deutschland — Deutsche Bank kürzt Boni

 

12.03.2016

 

Deutschlands größtes Geldhaus streicht nach einem Rekordverlust von ca. 6,8 Milliarden Euro in 2015 sowohl die Dividende der Aktionäre als auch die Boni für den neuen Chef John Cryan. Dieser muss deshalb nun nicht „am Hungertuch“ nagen; er erhält ein Grundgehalt von 1,9 Millionen Euro. Sein Ko-Chef Jürgen Fitchen 3,8 Millionen Euro. Obschon die Boni für 2015 insgesamt um 17% gekürzt wurden, werden immer noch 2,4 Milliarden Euro an Prämien ausgezahlt. Alleine der Vorstand erhält 22,7 Millionen Euro Bonizahlungen (36% weniger als im Vorjahr). Der Vorstand sowie 700 leitende Mitarbeiter der Bank erhalten mehr als 1,0 Millionen Euro Vergütung pro Geschäfts-Jahr (einer sogar mehr als 11,0 Millionen Euro).

 

Der deutsche Sparer fragt sich dann doch etwas verwundert, wofür — bei einem solchen Rekordverlust — die „leitenden Angestellten“ überhaupt noch eine „Vergütung“ bekommen. Denn „gut“ war deren Leistung ja offensichtlich wirklich nicht. Weder im Sinne des Bankhauses, noch im Sinne der Sparer und Aktionäre. Wer aber will schon aus leitenden Angestellten leidende Angestellte machen…—? Dann doch lieber Grundgehälter und Boni für jene „Master of the Universe“ auszahlen. Auch wenn solch harte Einschnitte wirklich wehtun… Ein normales Einkommen aus einem ganzen Arbeitsleben würde indes nicht ausreichen, um wenigstens auf die „Grundvergütung“ eines einzigen Bankers zu kommen — pro Mann und Geschäftsjahr versteht sich. (Gerechnet mit 3.000 Euro netto pro Monat über 43 Arbeitsjahre hinweg; entsprechend 516 Monate à 3.000 Euro).

 

(Zahlen aus der Tagespresse; Quelle: Offenbach Post, 12.03.2016)

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