Beiträge von Richard Wisser


Der menschliche Mensch. Was er ist, wer sagt’s ihm?

Der menschliche Mensch. Was er ist, wer sagt’s ihm?   Ich bin, wie ich bin, sagt manch Ausgepichter, und ich bleib mir treu, mich verändert niemand, ich bin, der ich bin.   Doch was ist schon dran an solch rüder Rede, die so tut, als sei nichts zu machen, fertig und fix das Format?   […]


Nichts verpassen?

Nichts verpassen?   Tun und Lassen gilt’s zu fassen: Einsatz? Passen? Was wir müssen, gilt’s zu wissen!   Schalten, Walten, sich enthalten, mit gestalten, einzugreifen, wo es sein muss, sich versteifen, wo der Einfluss ohne Einsicht, was hereinbricht, ohne Sinn spricht.   Nichts dem Treiben überlassen, statt sich Massen anzupassen, menschlich bleiben.  


Nachdenklich vergegenwärtigend

Nachdenklich vergegenwärtigend   Längst überwiegt die Erinnerung, neigt sich das Altern dem Ausgang zu. Längst hat Missglücktes den Ernst verlorn, hat sich das Dunkel gelichtet.   Seltsames Tun, in der Gegenwart dessen, was ist, des Vergangenen Sich zu entsinnen, des Lange her, Einst sich vor Augen zu führen!   Jetziges harsch zu verspüren, den täglichen […]


Gedenkend gestimmt

Gedenkend gestimmt   Kommt im Gedächtnis kein Denken ins Spiel, bleibt’s beim Gewesen, bedeutet’s gleichviel.   Wird gar vergessen Geschehenes, Tat, fehlt das Gedenken, versagt jeder Rat.   Wer sich erinnert, wer andenkend lebt, fragt sich, besinnt sich, erwägt, wenn er strebt.   Statt nur zu grübeln, auf Krümel erpicht, nachdenklich Sinnen steckt auf uns […]


Zwischen Einst und Einst sich regen

Zwischen Einst und Einst sich regen   Was die Zeit ist, niemand weiß es, doch es spricht von ihr ein jeder, kennt die Uhr und setzt Termine, schätzt die Freizeit, schlägt sie gar tot.   Kann das Wörtchen „einst“ uns helfen, sie zu fassen, aufzuspüren ihrer Richtung Unterwegssein, rückwärts, vorwärts, ob sie vor Ort?   […]


Erinnerung sinnt und besinnt sich

Erinnerung sinnt und besinnt sich   So wichtig das Wann auch gewesen, Erinnerung hält sich ans Dass. Die Daten, die Fachleute lesen, entrücken, statt fesseln, sind blass.   Lebendig erlebte Geschichte ist packend und rührt, nicht versteift. Jahrhunderte alte Berichte sind heutig für den, der begreift.   Je älter wir werden an Jahren, Vergangenes wird […]


Dem Unterschied gilt’s zu genügen

Dem Unterschied gilt’s zu genügen   Muss denn der Unterschied, ohne den doch nichts für sich und sein eigen, jedes beliebig vertauschbar wäre, und die Vielfalt, Reichtum der Welt, ins Einerlei sinkend, verfiele, statt zu dem, was er darstellt, einzig zum Widerspruch führen?   Fordert der Unterschied, der im Hier und Dort erscheint, in der […]


Nur Tun macht Nägel mit Köpfen

Nur Tun macht Nägel mit Köpfen   Steckt nicht in allem, was ist, Antwort auf sinniges Fragen? Und, wenn’s drum geht, sie zu wissen, ist’s möglich, weil es sie gibt.   Liegt auch nicht alles zu Tag, der, der bereit ist zu fragen, was braucht er mehr als Bereitschaft, sich einzulassen aufs Ist?   So […]


Kreisförmiges

Kreisförmiges   Wiederkehr kehrt sich, vereint zeitlich Getrenntes: Anfang als Ende.   Wiederkehr wehrt sich, kehrt zusammen, in eins nicht, kehrt das Verkehrte.   Kehre als Rückkehr findet zum Ausgang zurück. Das Ende fängt an.


Keine Arche steht uns zu Gebot

Keine Arche steht uns zu Gebot   Wie nur wende ich endlich Dinge zum Besseren, manche wenigstens, die ich zu ändern nicht mächtig bin?   Hat doch, was es auch sei, ein Gutes in sich, und es mangelt, fehlt nur der Blick dafür, der es ihm abgewinnt.   Weit verbreitet füllt Gutes und Schlechtes das […]


Entscheidung tut Not!

Entscheidung tut Not!   Entscheidung verschlägt dem Gerede die Sprache, vollzieht in der Tat das innere Handeln.   Die hektische Hast, des Gemächtes Gemache, verliert aus dem Blick der Handhabe Gründe.   Wer Hand anlegt, hat sich zuvor zu entscheiden, was folgt, ist bewegt vom inneren Handeln.   Verwirklichung liegt wie ein Handstreich vor Augen. […]


Nähe, sie lässt sich nicht orten

Nähe, sie lässt sich nicht orten   Jenseits der Grenzen zu Hause, dort, wo kein Wo mehr blockiert, grenzenlos offen die Räume, nirgends ein Fixpunkt regiert.   Wo liegt im Diesseits, nennt Orte, bleibt in Distanz, ohne mich. Jenseits der Grenzen ist Heimat, all überall kein Für-Sich.   Himmlisch, so heißt es die Bibel, nichts, […]


Sprich du mit mir

Sprich du mit mir   Sprich du mit mir, wenn der Herbst naht, wenn die Zweifel steigen und die Sonne Fäden zieht!   Sprich du mit mir, wenn der Schnee fällt und wenn, unerträglich, Stille die Seele totschweigt!   Sprich du mit mir, wenn mein Ende beginnt. Dass zur Jenseit ich find, verdanke ich Dir!


Lichterlohes Zwielicht an der Grenze

Lichterlohes Zwielicht an der Grenze   Du hörst die Stille, wenn dein Atem stockt, begreifst die Nähe, weil die Ferne lockt.   Du liebst das Leben, so’s vom Tod bedroht. Du siehst die Dunkel, wenn die Glut aufloht.   Vergiss die Ferne – dich erschlägt die Not. Vergiss die Nähe – bist du dann nicht […]


Rückkehr winkt

Rückkehr winkt   Nimm, wenn du das Meer betrittst, die Taube mit; denn die Nadel versinkt.   Steck’, der du an Heimkehr denkst, den Ölzweig auf; denn der Rabe versagt.   Bleib’, so dich die Ferne kränkt, den Sternen treu, ihrem Lichtergebirg.   Breit’, falls deiner Sehnsucht Lot kein Echo wirft, die Erinnerung aus.


Wortblick

Wortblick   Einlass heischend, Sesam-Worte, Blicke, klopfend an das Tor, Welt im Herzen und im Rücken, tasten sich Gedichte vor.   Was sie ahnen und ersehnen, oft nur durch den kleinsten Schlitz, reicht, um reichlich zu verstehen Unterschied von Irr- und Witz.   Ist der Einblick erst gelungen, spurt das Spüren; denn Gedicht bleibt sich […]


Eingeständnis

Eingeständnis   Frag nicht: Habt ihr denn je, frag, ob du hast, getan hast, was nötig war, ja, was am Ende gar einzig dein Auftrag war!   Sag nicht, du seist enttäuscht, stell dich doch dir, bedenk, worin du gefehlt, solches, was du verhehlt, wo es an dir gefehlt!   Frag dich! Antworte dir! Forum […]


UNGEREIMTES?

UNGEREIMTES?   Leicht übersieht, wem Die Übersicht fehlt, manches, Übersieht statt sieht.   Fehlt die Übersicht, Leicht übersiehst du oder Siehst dich gar über.   Überhören meint Zweierlei: Hören und nichts Sagen, nicht hören.   Hört Überhören? Es hört und schweigt, hört nicht und Hört – jemanden ab.