Blog


viel steht vor mir auf

viel steht vor mir auf aus der sagenhaften zeit fremd den jüngeren legt sich jahr um jahr darauf seh ich klarer als zuvor  


ETHIK AUF SCHWANKENDEM GRUND

Thomas Berger ETHIK AUF SCHWANKENDEM GRUNDErwägungen im Spannungsfeld zwischen Sittlichkeit und Freiheit ̶   AUSZUG  ̶ Eine Ethik, die nicht geneigt ist, von einer abstrakten Wesensbestimmung des Menschen und einem metaphysischen Ordnungsdenken auszugehen, wird sich an das Kantische Bild vom „krummen Holze“ und an die Aussage von Aristoteles erinnern, dass es nicht leicht sei, ein guter […]


sieh die kleine spur

sieh die kleine spur dort die welle spült sie fort grad noch war sie da doch die neue zeit rollt an und wer weiß noch was einst war    


GEFÄHRTENSCHAFT

Thomas Berger GEFÄHRTENSCHAFT                       in memoriam S. G. Einen Sternwählenauf dem Lebenspfadnicht verharrenerdenschwer Verlockungendes Tieflandssubstanzlosder Verachtungwert Stiefeldes Geistesschnürenpilgernzur Schönheit


es war eine zeit

es war eine zeit der ruhe des papiers und meiner füllfeder der pfeifenrauch umschwebte meine schallplattenmusik


TIEFLAND

Thomas Berger TIEFLAND Steilragte emporzu ihren Füßender Berg Furchtergriff siewenn manchmallockend er rief Vertrauenschenkte siestets nurdem Tale Gefahrlos lebte sie dortatmetefrei Einmal jedocherstrahltevom Gipfelein Glanz Betörteihr Herzsie schnürtedie Stiefel Leichtkam sie voranfern schondie Ebene Plötzlich indesschwanddes GipfelsZauber Eilendskehrte sie umledigder Täuschung


„also sint all ding unbstendig“

„also sint all ding unbstendig“      (Anno salutis 1534, am 31. tage Julij        Hans Sachs)   im studiersaal des konvikts standen geldbäume in irdnen töpfen viele jahre später zog ich mir solchen aus gefühl doch der wuchs heran zu einem richtigen kerl mit dickem hauptast und mächtigem gehänge dass ich einen eimertopf zuletzt für […]


BEINAHE

Thomas Berger BEINAHE Kannfragte er sichder eine Traumlang gehegtjemalsWirklichkeit werden Niemalssagtevon Mal zu Malhellwachunerbittlichdie Wirklichkeit Einmal jedochdie Hoffnungglomm weiterschwiegschläfrig gewordendie Wirklichkeit Gleichloderten aufWandlung vor Augendie Flammender Hoffnung Der Hitzeabholderwachtedie Wirklichkeitgriff raschnach dem Zepter  


es war eine zeit

es war eine zeit in grün mit blauer sehnsucht oh dorthin nehmt mich purpurne wolken wo stets und allwärts nicht die fremde  


INSELLEBEN

Thomas Berger INSELLEBEN Wenn im Abendrotdie Sonne ins Meer gleitet,steigt Wehmut empor. Auf BuhnenpfählenScharen von jungen Möwen   ̶  Konkurrenzkämpfe. Wellenspiel am Meer.Lustvoll den Sommer atmen.Goldene Tage. Das hohe Schilfgraslässt willig sich liebkosenvon Inselwinden.


Anfangen zu erzählen, noch eine Fortsetzung

Organisatorisches werde ich nicht mehr besprechen, sagte ich mir auf dem kurzen Nachhauseweg. Sollen sie das mit dem Institutsleiter klären, ich bring sie gerne hin. Lernen, Bildung, Inhaltliches in Deutsch, Geschichte; Besonderheiten des Zweiten Bildungsweges – darauf lenke ich das Gespräch am Donnerstag. Wenn’s nicht klappt – hier tauchte Irmi vor meinem geistigen Auge auf […]


Anfangen zu erzählen, Fortsetzung

Anfangen zu erzählen, Fortsetzung   „Ich heiße Irmi, das ist Maria, und wie heißen Sie?“, fragte die Frau, die vorhin an der Kasse gestanden hatte. „Ich heiße Johann“, antwortete ich. Der Tonfall unserer Unterhaltung war gesetzt, merkte ich: Vorname und Siezen; es war mir recht. „Bestimmt haben Sie ganz viele Fragen. Schießen Sie los!“, sagte […]


IN SCHRANKEN

Thomas Berger IN SCHRANKEN Hoch über der Ebenewähnt sichder Wächter Sendetsein Lichtallen Winkelndes Tages Verborgen indesbleibender SeeleTiefen Verstandunterliegtden Träumender Nacht


Anfangen zu erzählen

Anfangen zu erzählen   Heute weiß ich nicht mehr, wie ich mit den beiden Frauen ins Gespräch gekommen bin. Die Geschichte liegt über dreißig Jahre zurück. Überall wurden Computer aufgestellt und installiert. Natürlich auch an meiner Uni. Ich hatte im Büro Professor D.s meine letzte Hausarbeit in Germanistik abgegeben und war dann aus einem Grund, […]


AM GELÄNDER

Thomas Berger AM GELÄNDER Vertrag dichsagen siemit den Spielkameraden Hüte dichsagen sievor der Sonne Treib voransagen siedeine Karriere Meidesagen sieNikotin Schütze dichsagen siebeim Intimkontakt Akzeptieresagen siedein Geschlecht Beteilige dichsagen siean Unterhaltungen Sei ehrlichsagen siezum Finanzamt Respektieresagen siedie Verfassung Verteidigesagen siedie Nation Bleib berechenbarsagen siein deinen Ansichten Spendesagen siefür Bedürftige Gib preissagen siedeine Daten Sei du […]


INNEWERDEN

Thomas Berger INNEWERDENDer Schriftsteller Johannes Chwalekund das Bensheimer Konvikt Wer mit den literarischen Arbeiten des Mainzer Gymnasiallehrers und Autors Johannes Chwalek vertraut ist, weiß um das sowohl in seinen regionalgeschichtlichen als auch in den erzählenden und poetischen Texten häufig wiederkehrende Motiv des Bischöflichen Knabenkonviktes in  Bensheim. Johannes Chwalek verbrachte dort in den Jahren 1970-1976 die […]


Ein Storch sitzt im Feld

Ein Storch sitzt im Feld   Ein Storch sitzt im Feld, zwei Artgenossen bei ihm; beschützen sie ihn? Schon naht sich ein Raubvogel … Erhebt sich der Storch wieder?


RUF

Thomas Berger RUF Was tief uns bewegtwas festzuhaltenwir innig wünschenauch dies versinktim Abgrund der Zeit Eins nur vermagzu bewahrenAbglanz und Echowenn stark genugdas Erinnern Was wir ersehnen und schuldhaftversäumen indesverloren bleibt esfür immer