Niemanden ausschließen
Niemanden ausschließen, deswegen ebnen wir uns ein bis zur Unerkennbarkeit, dann – denken wir – haben wir es recht gemacht, wie echte Einfaltspinsel.
Niemanden ausschließen, deswegen ebnen wir uns ein bis zur Unerkennbarkeit, dann – denken wir – haben wir es recht gemacht, wie echte Einfaltspinsel.
Johannes Chwalek Die Spur meines Daseins wie eine Narbe in der Zeit zurücklassen Betrachtungen zu Briefen Peter Wusts, 1 Aus der Enttäuschung heraus, dass nicht er, sondern der Psychologe und Philosoph Martin Honecker (1888—1941) den Lehrstuhl für Philosophie in Freiburg erhalten hatte, sprach sich Peter Wust in einem Brief vom 26. August 1924 an […]
Erinnerung Mit Dank an Homer Schon fällt der Wind in die Segel, Braust die Woge gewaltig am Bug – Träume also nicht von Ithaka mehr, Den fetten Ähren, lachenden Mädchen. Hebe den Mast aus Fichtenholz, Stell ihn in die Höhlung des Mittelbalkens. Binde ihn mit den Haltetauen unten fest, Zieh noch ein Segel […]
einsichtslos was ihr uns bittet männer und frauen von der wirklichkeit vor ort weigern wir uns zu hören weil es unser weltbild stört das uns heilig ist richtig und falsch gilt nur in bestimmter hinsicht die ihr nicht getroffen habt ganz im gegenteil so verschont uns mit dem was dreimal richtig ist alles bleibt […]
der lindenbaum fünfhundert jahre war die linde schon alt und blüht‘ noch im frühling sie kannte luther johann sebastian bach mozart beethoven goethe und schiller die dampfmaschine und den reichskanzler bismarck bertha von suttners aufruf die waffen nieder trug ihr der wind zu terror und bomben des herrn aus braunau […]
wieder glaubenszeit heilger zorn verweigerern einschwur den andren hütet euch vor ketzerei neue lehre sei das heil
Neuerdings Neuerdings werden auf Weihnachtsmärkten Bücher durchsucht, kontrolliert, – steht Diskriminierendes, stehn Stereotypen drin? Und gleich das Schlimmste: kulturelle Aneignung?! Ich dachte immer, Bildung heißt, sich Kulturen anzueignen, doch ich bin wohl von vorgestern, ein weißer alter Mann, der die moderne Zeit schleichenden Gesinnungsterrors verschlafen hat. Da stimmt nichts mehr, da zerfällt mein Gedicht.
Professor Munster Er war Philosoph, vergrübelt und versponnen, auch auf der Straße. Sprach man ihn an, schreckte er oft zusammen, fasste sich dann schnell. Liebenswürdig und herzlich konnte er werden, fast so wie ein Kind. Das geistige Fluidum, das von ihm ausging, faszinierte uns. Andere sagten: „Professor Munster? – Weltfremd!“ […]
Ein Buchgeschenk Fortsetzung Peter Wust: Gestalten und Gedanken. Rückblick auf mein Leben. München 1950, Kösel-Verlag GmbH&Co., Lizenzausgabe 1996 des Gollenstein Verlages, Blieskastel, 272 Seiten. Mit historischen Fotos und einem Beitrag von Hubert Rohde und Fritz Bersin. Die Erzählkunst Peter Wusts wirkt genau und eindringlich. Dies betrifft nicht allein die Schilderungen der eigenen seelischen Verfassung, […]
Ein Buchgeschenk Peter Wust: Gestalten und Gedanken. Rückblick auf mein Leben. München 1961, Gollenstein-Verlag, 272 Seiten. Die Autobiographie des katholischen Existenzphilosophen Peter Wust (1884–1940) erhielt ich in der vergangenen Woche als Geschenk eines befreundeten Kollegen ins Haus geschickt. Sogleich begann ich zu lesen – und empfand mich schon bald wie in einem Entwicklungsroman, chronologisch erzählt. […]
betreiber bin ich und auch zeuge: du gehst in die geschichte ein befriedet bin ich dadurch und auch schmerzlich befremdet
Die Vielfaltsredner Wie lang schon heißt es von den Vielfaltsrednern: „Du spaltest und du zündelst!“ Das haben sie sich schön ausgedacht: Vielfalt als Waffe für Konformität. Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Die Wiederkehr des Gleichen in der Geschichte.
übermoral nach einem leserbrief mit übermoral überorganisation überklagerecht steht jeder jedem im weg nichts bewegt sich mehr im land
Menschlichkeit Die Co-Vorsitzende der Jugendorganisation spricht von Menschlichkeit; jedem schreie sie das Wort zu, der eine andere Politik mache, als sie für richtig halte. – In diesem Gedicht steckt ein Fehler drin, deshalb ist es geschrieben worden.
ansprechen ansprechen hilft nicht sagen die regierenden das helfe falschen und trage überhaupt nichts zu veränderungen bei aber was hilft dann? wünschen wie zur märchenzeit? nochmal nachdenken dass das ansprechen ganz falsch besser unterblieben wär?
„Leider haben wir Sie nicht angetroffen. Sie können die Sendung abholen am …“ – nein, eben nicht! Lieber F., vielen Dank für Deine E-Mail. Das […]-Buch muss nicht per Einschreiben gesendet werden, es genügt eine Verschickung mit PRIO („prioritäre Behandlung“), dann hat der Großbrief eine Sendungsnummer und der Postweg lässt sich nachverfolgen. Thomas B. […]
Ein milder Herbst ist’s. An meiner alten Schule sitz ich und warte, betrachte das Spiel des Winds in Zweigen, falben Blättern.