nach herrn k.
haiku, III
durch das schreiben kraft
gewinnen – nicht verliern durch
verlassenheitsschmerz
*
mit eignem gebet
ging er hin – die anderen
beneideten ihn
*
manchmal sieht es aus
wie ein tanzkurs in seiner
ersten viertelstund
*
sezierend schreiben
über diese liebe bis
sie unmöglich wird
*
in den geliebten
eingehängt – ruhig sah sie
umher – nur deshalb
*
übelstände auf
sich beruhn zu lassen schwächt
meine armmuskeln
*
k.s verlangen nach
büchern ging vom magen aus
irrer appetit
*
ein fortschreiten im
ergriffensein durch menschen
keine schmerzen mehr
*
als kind wünscht‘ ich mich
vor den kaiser gestellt – schau
du bist wirkungslos
*
auf dem grund meiner
kraft bei dem kleinsten versuch
etwas zu machen
*
„trostsuchender du
wirst nicht fündig bei herrn k.“
„einspruch euer ehr’n“
*
„ohne umweg wird
- in den himmel kommen“,
äußert‘ die köchin
*
mich mit den akten
auf den zementplatten des
korridors rollen
*
mein körper zu lang
bewahrt kein innres feuer
kein fett für den geist
*
meine traurige
nächste zukunft – nicht wert in
sie einzutreten
*
schöne häuslichkeit
wartet auf die besucher
nach der vorstellung
*
unvorgergeseh‘n
niemals zum vorteil – und wenn
nur zum scheinbaren
*
die geheimtasche –
von mutter zur reise in
die jacke genäht
*
nach dem bürotag –
gelblich glänzende augen
in meinem zimmer?
*
im zentrum des lärms
türen, schritte und stimmen –
und dabei schreiben?
*
willst du ihn prügeln
tu es diesen sommer noch
bald prügelt er selbst
*
unfähig sorgen
zu tragen – an den sorgen
zugrunde gehen
*
die kleinste sorge
treibt mich auseinander – und
wer weiß wie bald schon
*
hilfe des schreibens
nicht mehr entreißen lassen
geschwächte natur
*
für den roman nahm
ich eine woche urlaub –
gänzlich misslungen
*
bin ich nicht würdig
ohne bureau zu leben?
ein verworfner mensch?
*
ist es mir bestimmt
allein zu bleiben? – bestimmt
überhaupt zu sein?
*
seh‘ die aufgabe
nur dünne hindernisse
durchstoßen – geht nicht