Politische Rochade


Politische Rochade

31.01.2020

 

Was wäre wenn…

…einer sich einmal aufmachen würde, um nachzusehen, wohin man kommt, wenn alle immer nur sagen: „Ja wo kommen wir denn da hin!“

 

…wir, die wahren Demokraten Deutschlands, zukünftig jegliche demokratische Sitte und Anstand vergessen würden, und die führenden Köpfe der AfD bzw. ihres „Flügels“ unter deren eigenes Gesetz und Gefühl stellen und sie mit ihrem eigenen Maßstab messen würden? Etwa, indem wir deren „Spieß“ aus Hass, Hetze und Verleumdung ganz einfach einmal umdrehen und gegen sie selbst bzw. auf sie selbst anwenden würden?

 

Etwa wenn..

…wir die AfD-Vorsitzenden um Gauland, Meuthen, Weidel, Brandner, die Führerköpfe um Höcke, Kalbitz und Poggenburg, sowie Rechtspopulisten wie Bachmann, sagen wir, mit endlosen Hetzkampagnen und anonymen Morddrohungen jeglicher Art überziehen würden, solange, bis deren SmartPhones und Twitter-Accounts geflutet und für jegliche AfD- bzw. „Flügel“-Propaganda unbrauchbar würden?

 

…wir deren Büro- bzw. Haustüren nächtens mit Kot beschmieren würden (wie das Kommunalpolitikern/-innen zwischen Flensburg und Passau inzwischen tagtäglich widerfährt…)?

 

…wir, die eigentlichen Demokraten, — natürlich nur so zum Spaß — auf deren EU-, Bundestag- oder Landtags-Büros schießen würden (natürlich nur, wenn sie gerade zur Toilette gegangen sind, oder eher doch nicht…)?

 

…wir, sagen wir, den rechtspopulistischen EU-Abgeordneten sowie AfD-Bundestagsabgeordneten sog. „Todeslisten“ twittern würden, versehen mit einem „Score“-Ranking, wer denn wohl als Nächste/-r „fällig“ sei?

 

…wir, die faktische, demokratische Mehrheit im Land, nach einem gelungenen Feme-Mord im AfD-Kader im „Netz“ hämische Invektiven, frohlockende Schmähreden oder menschenverachtende Verleumdungen verbreiten würden (etwa im ductus von: „Ihr wisst ja: Die Schweine von heute werden die Schinken von morgen sein!“, „Irgendwann kriegen wir euch alle!“, „Tod den Neonazi-Schweinen!“, u.ä.m.)?

…und wenn dann Herr Meuthen, Frau Weidel & Co. hierauf sich empören würden, dass ein derartiges Verhalten „absolut inakzeptabel“ sei, mit Gaulandscher Geflissenheit erwidern würden, dass das ja nur Provokationen seien, die Demokraten heutzutage nunmal aushalten und auch hinnehmen müssten?

 

…wir „Glatzen“ und andere äußerlich „Verdächtige“ (Aussehen [u.a. Haarschnitt], Tattoos [u.a. Swastika, IB-Lambda, Schwarze Sonne, Triskele oder SS-Totenkopf], Kleidung / Dresscode [u.a. Bomberjacke u. Springerstiefel], etc.pp.) durch unsere Straßen hetzen würden, damit diese, um es mit den Worten des „wahren Donald Trump“ zu sagen, endlich einmal erfahren könnten, wie das sich so anfühlt, von einer Meute nicht nur verbal bedroht, sondern regelrecht gejagd und schließlich auch gehetzt zu werden…?

 

…Kurzum: Wenn wir, die demokratischen  Demokraten, sie, die Neonazis und die AfD-„Totengräber der Demokratie“, nicht nur unter ihr eigenes Gesetz der Hetze, sondern zudem auch unter ihr eigenes Gefühl des grenzenlosen Hasses stellen würden, indem wir sagen und entsprechend auch handeln würden: „Das bis dato für euch  Undenkbare ist nun an euch selbst  zur Realität geworden!“ Quasi: „Das, was ihr wollt und Anderen tut, das fügen wir nun euch selber zu…“ Was dann…—?!

 

Abhebung zum Geschriebenen:

Ich stelle in-Frage. Weder mache ich mir die o.g. Positionen zu eigen, noch spiegeln diese meine persönliche Meinung wider. Deshalb das Schreiben im Konjunktiv („was wäre wenn…“) und nicht im Realis (es ist doch nun einmal so, dass..). Ich weiß sehr wohl um die fundamentale Verzahnung und Wechselwirkung der Sentenz:

Achte auf deine trüben, nebulösen Gedanken, denn sie werden zu Worten,

achte auf deine gesprochenen Worte, denn sie werden zu motivierten Handlungen,

achte auf deine Handlungen, denn sie werden deine Gewohnheiten,

achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter,

achte auf deinen Charakter, denn er ist dein Schicksal.

 

Vielmehr ist das oben Geschriebene der literarische Kunstgriff einer „politischen Rochade“, d.h. eine seiten-verkehrende politische Spiegelung, ein erlaubter Positions-Wechsel in einem strategischen Gedanken-Spiel, bei dem die Rechtspopulisten sowie die vermeintlichen AfD-„Opfer“ als das gekennzeichnet werden, was sie tatsächlich sind: Rädels-Führer und Täter. Das Widerkehrende, die seitenverkehrenden Motive, habe ich den Tagesnachrichten entnommen.

Und auch diese Differenzierung: Allen extremen politischen Gruppen in Deutschland — von rechts etwa die „NPD“ mit ihren Suborganisationen aus sog. „Kameradschaften“ etc., der AfD-„Flügel“, die „Identitären“, u.v.a.m.; von links etwa die „Antifa“, der „Block“, die div. „roten Zellen“, die „Anarchisten“, u.a.m. — ist gemeinsam, dass sie zwar den bestehenden, demokratischen Staat vernichten wollen, um auf seinen Trümmern, je nach Couleur, einen „neuen“ Staat zu errichten. Allein, all diese „neuen“ Staatsformen haben ihre Vorläufer in historischen Diktaturen. Mögen die „Mandatsträger*innen“ und „Kader-Funktionäre“ noch so viel „Kreide fressen“ und ihre eigentlichen Ziele rhetorisch-argumentativ verbrämt noch so eloquent schönreden. Unterm Strich sind es — bzgl. ihrer Gesinnung und politischen Haltung — Rädels-Führer und Täternaturen.