memento mori — das Leben als strategisches Schach-Spiel gedacht
18.01.2016
Stellen Sie sich vor, Ihr Leben sei ein dreidimensionales “Schachbrett“ über viele Ebenen. Immer, wenn Sie sich zu einem neuen Lebens-Zug entscheiden, verschieben sich in der Folge dieses Zuges unmerklich die Figuren auf allen Ebenen. Es bleibt Ihnen überlassen, auf welcher Ebene Sie mit dem ersten Zug beginnen. Es bleibt Ihnen überlassen, worauf Sie Ihr Augenmerk und Ihre Aufmerksamkeit, Ihre Achtsamkeit lenken. Insofern ist das Spiel offen. Aber nicht verhindern können Sie, dass dieser erste und jeder nachfolgende Zug eine direkte Auswirkung auf eine andere Figur auf einer anderen Ebene Ihres “Schach-Spiels“ haben wird. Denn Ihre Figuren sind über ein Geflecht aus Ursache und Wirkung zu einem geheimnisvollen Ganzen verwoben. Es herrschen wechsel-seitige Wirkungen über die Ebenen hinweg. Dies ist so definiert. Hierin sind Sie also unfrei. Ihre Freiheit beschränkt sich auf die Figur, die Sie ziehen, die Ebene, die Sie zur jeweiligen Zeit betrachten, um Ihren nächsten Zug auszuführen und — wenn auch erneut eingeschränkt — auf die Zug-Richtung Ihrer Figuren. Sie spielen also nach Regeln bei relativer Freiheit. Sie spielen mit den weißen Figuren. Sie dürfen beginnen. Sie sind am Zug.
Ihre Figuren sind schnell beschrieben: Ihr “König“ steht für Ihr “Ich“; Ihre “Dame“ steht für Ihren “Erfolg“; Ihre beiden Türme stehen für Ihren “Wohlstand“ und Ihren “Reichtum“; Ihre beiden “Läufer“ stehen für Ihren beruflichen und gesellschaftlichen Aufstieg bzw. Abstieg; Ihre beiden “Springer“ stehen dafür zur Verfügung, wenn Sie eine Entscheidung, eine Situation überspringen möchten; und Ihre “Bauern“ stehen für Ihre “Entscheidungen“.
Jedoch: Ihnen gegenüber — auf der anderen Seite Ihres “Schachbrett’s des Lebens“ — sitzt für Sie selbst unerkannt und unbekannt ein Mit-Spieler. Mit den selben Regeln und Freiheiten ausgestattet wie Sie. Bisweilen ist er als Mit-Spielender auch Ihr Gegen-Spieler.
Was meinen Sie: Wieviel Züge können Sie am Schachbrett Ihres Lebens in Ihrer Freiheit ausführen, bevor Sie sich selber “Schach matt“ gesetzt haben…—?
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Vgl. u.a.: https://de.wikipedia.org/wiki/Schach
