Warten worauf und weshalb?


Warten worauf und weshalb?

 

Noch wiederholt sich, was war.

Doch in den Nächten

überfällt uns

die Vorahnung dessen,

was kommt ohne Wiederkunft,

kündigt der Tod sich uns an.

 

Spüren wir, quälend zumal,

was es bedeutet,

wenn die Zukunft

nur droht, und die Sehnsucht

erlischt, weil statt Trennendem

Abschied auf immer geschieht.

 

Keiner entgeht dem Geschick,

das uns erwartet:

Das Finale,

das Ende vom Lied hebt

von Anfang an an, selbst die

Liebenden scheidet der Tod.

 

Denn was entsteht, es vergeht,

und was geboren,

geht verloren.

Weshalb dieser Aufwand?

Wozu des Vergänglichen

zeitliches Kommen und Geh’n?

 

Wissende sind wir vom Tod.

Fraglich, zeitlebens,

bleibt umstritten,

weswegen das Ende

schon anfangs beginnt und das

Leben im Abschied verkommt.

 

Löst und erlöst uns der Tod

aus der Verstrickung

und vom Andrang

gefristeten Daseins,

den Fesseln der Endlichkeit?

Setzt er Verhaftete frei?

 

Dient der gewährte Verlauf

unsrer Bewährung?

Droht des Richters

Gerichtsbeschluss? Wartet

ein liebend waltender,

väterlich gnädiger Gott?

 

Reicht es denn hin, solche Sicht

irdischem Vorbild

zu entnehmen,

statt offen dem Inbild,

des noch nicht Gesichteten

harrend, in’s Auge zu seh’n?

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