VOM GLÜCK DES LESENS


 

Auszug aus: Thomas Berger, Vom Glück des Lesens, 3. Aufl. 2014

VOM GLÜCK DES LESENS

Lesen ermöglicht ein Glück, das geringe Kosten mit sich bringt – jedenfalls wenn man Bücherpreise mit anderen Unterhaltungs- und Bildungsangeboten des Kulturbetriebs vergleicht.

Erfreulicherweise leben wir nicht an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert, als die Preise für Bücher außerordentlich hoch waren. Über den Philosophen Arthur Schopenhauer (1788−1860) wird berichtet, ihn habe vor allem der Gedanke vom Heiraten abgehalten, dass er sich dann nicht mehr genug Bücher kaufen könnte.

Die Kosten, die ein Buchkauf verursacht, erscheinen noch sehr viel geringer, bedenkt man, wie viel Inspiration und Transpiration erforderlich sind, um ein gutes Buch zu verfassen – Vertreter der schreibenden Zunft wissen, wovon ich rede.