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das mühlespiel

das mühlespiel   das mühlespiel der großmutter war selbstgemalt die steine knöpfe in der küche saßen wir und ich durfte sieger sein  


SVENJAS GROLL

Thomas Berger SVENJAS GROLL Svenja Jensen, früh verwitwet, hatte vor einigen Jahren  ihre Tochter Liv, das einzige Kind, durch einem Verkehrsunfall verloren. Die hochgewachsene Mutter war ihr Leben lang bei guter Gesundheit gewesen. Eines Tages jedoch begann die Mittfünfzigerin an Bauchschmerzen zu leiden, die in recht kurzen Abständen wiederkehrten. Sie hatte eine Reihe von Arztpraxen […]


Hausbesuch

Hausbesuch   Meine Großeltern wurden vom Hausarzt besucht, regelmäßig stand Doktor med. Wilhelm Steglich mit dem Arztkoffer am Tor. Die Großmutter führt‘ ihn in die Stube, wo auf dem Tisch ein Obstler, selbstgebrannt, und ein Gläschen zum Willkommen warteten. Doktor Steglich sprach ein paar Worte, um zu sehn, wie die Lage war, überprüfte den Blutdruck, […]


SÜDLICHER MORGEN

Thomas Berger   SÜDLICHER MORGEN   Beinahe berühren sich Wolken und Meer   Wind und Wogen mit der Stille vermählt   Labsal der Symphonie aus Grün und Türkis   Ferne und Nähe miteinander versöhnt


Eingekehrt

Eingekehrt   Ich sitze im „Hirsch“ in Flörsheim am Main, schaue von der Terrasse dem Ufertreiben zu, den Passagier- und Frachtschiffen, wende den Kopf zum historischen Gebäude, seh mich als Jungen mit den Großeltern dort stehn bei dem jovialen Wirt, denk an die Chronik Bürgermeister Jakob Laucks: Nach dem ersten Krieg begrüßt‘ und bewirtet‘ er […]


päpstlicher blütentraum

päpstlicher blütentraum   meiner großmutter sagte ich ich würde papst und ich nähm sie mit nach rom – daraus wurde nichts wie man heut noch sehen kann  


Im Schatten unserer Tage

Thomas Berger, Im Schatten unserer Tage. BetrachtungenM.-G.-Schmitz-Verlag, Nordstrand 2023 – Auszüge – HENKERSMAHL Die alte Sitte, einer zum Tode verurteilten Person ein letztes Mahl nach ihren Wünschen zu genehmigen, wird noch immer praktiziert. Der Kriminologe Hans von Hentig (1887-1974) sah in ihr einen Akt der Versöhnung zwischen dem Verurteilten und den Vollstreckern der Strafe. Denkbar […]


nächtliches erwachen

nächtliches erwachen   als kleiner junge im bett der großeltern reifenquietschen türenschlagen der schrei einer frau ein auto rast davon wieder nachtstille die großmutter und ich erwacht nah am geschehen – welchem? wir sprechen kurz gesichert im haus geborgen im bett  


SCHAURIG

Thomas Berger SCHAURIG Ein Gewittertobte am FensterBlitze zuckten Schwarze Dämonenin Gestaltvon Fäden tanztenwild umher Lachen aus Blutfülltentückischdas Auge Der Körper muss ruhender Geistentbehrendie Bücher


mit den jahren

mit den jahren   mit den jahren wächst die sehnsucht nach der mystik ob dies noch was wär denn das leben hat uns schon seinen trug geoffenbart  


WERKGESCHICHTE

Thomas Berger WERKGESCHICHTE Was geschaffenin all den Jahrender Zerstreuungist es geweiht Was geschaffenin all den Jahrendem Vergessen fällt es anheim Dann jedochdie WendeEiner wehrtder Zerstreuung Dann jedochdie WendeEiner rüstetgegen das Vergessen Mondenlangim Gehäussichtet erSchriften Mondenlangim Gehäushebt er emporderen Geist Der Freund  


heut wär ich anders

heut wär ich anders   heut wär ich anders ich wüsste es zu schätzen und ich machte mehr doch die götter leihn kein pfand sonst solltet ihr mal sehen


GABEN

Thomas Berger GABEN Noch immersuchendie Wortemich Klopfen sie anentbiete ichihnenein Willkommen Neigedas Hauptfreudigund dankbar


Wunsch des Chronisten

Wunsch des Chronisten   Chronist will ich sein, die Geschehnisse von einst protokollieren, mehr jedoch den Geist fassen, wie er fortwirkt aus der Zeit.  


LABYRINTHISCHE WAHRHEIT

Thomas Berger LABYRINTHISCHE WAHRHEITÜber den Engländer Thomas Browne ̶  Beginn des Essays  ̶ Am Beginn und an der Neige des 17. Jahrhunderts war zweimal der 19. Oktober ein besonderer Tag: 1605 wurde in London nach dem Urteil des amerikanischen Drehbuchautors Tony Kushner (geb. 1956) „ein Schriftsteller von außerordentlichem Genie“ (1) geboren, 1682 starb er an […]


Dreischritt

Dreischritt   nichts kann mir den glanz der alten zeit erneuern abglanz – gnadenbrot   nichts kann mir den glanz der alten zeit erneuern abglanz – immerhin   nichts kann mir den glanz der alten zeit erneuern abglanz – hüter sein    


„Unbeschwerte Stunden des Erzählens. Erinnerungen“ – Rezension

„Unbeschwerte Stunden des Erzählens. Erinnerungen“ von Johannes Chwalek Stuttgart: Scholastika Verlag, 2023. ISBN 978-3-947233-79-3. 154 Seiten. Preis: 14,- Euro. Rezension von Rüdiger Jung   bücher vergilben der weg alles irdischen in meinem besitz   Von diesem Dreizeiler her, in seiner herrlichen paradoxen Struktur, liesse sich das ganze Buch verstehen. „bücher“ – ein Kondensat, um Wissen […]


BEGLÜCKT

Thomas Berger BEGLÜCKT Stillbetetein Mönch In Stillemündetder Tag Eine Mutterstilltihr Kind