Der Pilgerrucksack


 

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Pilgerreise zweitausendvier

Mach’ den Jakobsweg, dacht’ ich mir

Die Zeit war reif, für diese Fahrt

Die ich mir so lang’ aufgespart

 

Alles geregelt, alles geplant

Wie in einem Uhrwerk das sich verzahnt

Wurde Punkt um Punkt abgehakt

Wann geht es los? – Wurd’ ich gefragt

 

Die Arbeit getan – das Haus bestellt

Schecks geordert und bares Geld

Fahrkart’ gelöst – Nachbar informiert

Die Schuh geschnürt und losmarschiert

 

Stress weich von mir, bleib zu Haus

Ich steig’ für eine Zeitlang aus

Reinige, räum’ mich auf von innen

Vielleicht ein Grund zum neubeginnen?

 

Mein Rucksack, prall gefüllt sieht er aus

Ersetzt mir für einige Zeit mein zu Haus

Deckt meinen Bedarf, im Ganzen ab

Ist alles drin, was ich nötig hab’?

 

Mein Schlafzimmer, 500 Gramm ist es schwer

Ein guter Schlafsack, was brauch’ ich mehr?

Wechselhose, T-Shirt, drei Unterhos’

Auch mein Kleiderschrank ist nicht groß

 

Zahnbürst’ und Crem’ sind im Beutel parat

Er dient mir derzeit als Mini-Bad

Salb’ für die Füß’ und das Gesicht

Auch ein Kamm fehlt im Beutel nicht

 

Notizblock, Handy, Pilgerpass

Folienverpackt sonst wird alles nass

Adressbuch, Schreibzeug sowieso

Fertig ist mein kleines Büro

 

Messer, Gabel, spitze Scher’

Ein kleiner Löffel muss noch her

Ein fester Trinkbecher, fertig aus

So sieht jetzt meine Küche aus

 

Erstaunt stelle ich beim Packen fest

Mit wie wenig sich leben lässt

Mein Rucksack, ich und vier Wochen Zeit

Ab auf die Piste – es ist soweit!

 

KHG 2004

 

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